Kurzbiografie


Gertrud Kohli

Lebt in Ruggell, FL, seit 1976 freischaffend
1963 – 1965 S. Fleisher Art Memorial School Philadelphia USA
Weiterbildung St. Gallen und Bern
Studienreisen I, F, NL, GR, Afrika, Australien
Familie: 2 Töchter, 5 Enkelkinder
Politisch, kulturell und sozial engagiert
Werkstätten: Haldenstein CH, Rankweil A, Berlin D
Arbeiten: Zeichnungen, Malerei, Graphik, Installationen
Ankäufe: Gemeinde Ruggell, Land Liechtenstein, private Sammlungen und Stiftungen
Ausstellungen im In- und Ausland

Vorstandsmitglied des Berufsverbandes Bildender Künstler/Innen Liechtenstein von 2014–2016 

Meine Liebe zur Malerei entfachte schon als Kind daheim in der Stube, wo ich über die Wand- und Decken­malereien staunte. Sie hinterliessen Spuren und schon früh wusste ich: Kunst ist das Ziel und nur auf Umwegen erreichbar. 1963 reiste ich mit 150 $ nach Amerika, ohne Rückflugticket. Was mich in den 2 Jahren Kunstschule und Museen Philadelphias und New Yorks erwartete, übertraf alles. Es war die lehrreichste Zeit mit Kunst, Theater und Musik, während es in Liechtenstein kein Kunstmuseum, Theater, keine Bibliothek, Galerie, Musik- und Kunstschule gab. Und dann, 1965 in die Enge Liechtensteins zurück – da war St.Gallen - für Weiterbildung und Bern mit meiner Familie, wie eine Öffnung, Wo ich die zeitgenössische Kunst in der Kunsthalle Bern, damals kuratiert von Harald Szeemann, verfolgte. Erneute Rückkehr nach Liechtenstein, ohne Liechtensteiner Pass, ohne Frauenrechte, da entstanden nebst meiner künstlerischen Arbeit, Werden und Vergehen im Zyklus der Jahreszeiten zahlreiche Bilder und Projekte als direkten Ausdruck der politisch kulturellen Auseinandersetzung. Einfachheit war das Ergebnis eines langen Prozesses, der mich schliesslich wieder zu meinen Ursprüngen zurückführte. Rückblickend sind die aus der Natur herausgeschälten Zeichen eine wiedergefundene Sprache aus der Kindheit – eine ständige Herausforderung, die frühen Eindrücke von den christlichen ornamentalen barocken Wand- und Deckenmalereien unserer Stube aus dem Jahr 1790 in eine zeitgemässe Sprache zu übersetzen, die auf die komplexe Welt des 21. Jahrhunderts reagiert.