Kunstraum Engländerbau, Vaduz

Flüchtiges –  
Zeichen vom Leben

2011–2013
Tuschzeichnungen 
auf Japanpapier

Fleeting –
signs of life

2011–2013
Ink drawing 
on rice paper


Man tritt in einen lichten Bilderhain. Die grossformatigen Tusche­­­­­arbeiten scheinen zu schweben. Die Handschrift der Künstlerin oszilliert subtil in unter­schiedlichsten Leisegraden. Es ist nichts Lautes in diesem Bilder­orga­nismus. Die Arbeiten sprechen einfach und bestimmt.

Das Tempo wechselt von pianissimo zu sostenuto, bisweilen zu vivace. Nur an wenigen Stellen nimmt man eine gewisse Heftigkeit im malerischen Duktus wahr. Man wandelt in einem ‹gemalten Märchenwald›, wie jemand den Gesamt­eindruck treffend schilderte. Es handelt sich um einen einzigen Bilder­organismus, der sich nicht in die Einzelteile auftrennen lässt, sondern der sich vielmehr im Durch­schreiten der Membrane erschliesst und offenbart. Die einzelnen 27 Tuschefahnen fügen sich zu einem Ganzen. Die Durchsichten, Quergänge und Passagen sind wie selbstverständlich eingelassen.

[Hansjörg Quaderer]